Yurika Misumaru
Wertung
Animation 3
Sound 3
Action 4
Gefühle 3
Humor 5
Anspruch 3
Alain 5

Originaltitel:
Kidoseiken Nadesico

Links:
EX

Herausgeber:
AD Vision

Einstufung:
Für ältere Kinder geeignet

Martian Successor Nadesico

Comedy - TV Serie

Im Jahre 2195 greifen die Jovians den Mars an und vernichten ihn fast vollständig. Ein Jahr später greifen sie bereits den Mond und die Erde an und es scheint, als ob nichts und niemand sie aufhalten kann. In dieser Situation bricht der Strike Cruiser Nadesico, gebaut von der Privatfirma Nergal und unter dem Kommando der jungen Yurika Misumaru, zu seiner ersten Mission auf. Kaum gestartet muss die Crew bereits den ersten Angriff der Jovians abwehren und bei dieser Gelegenheit wird schnell klar, dass die Nadesico ein Schiff wie kein anderes ist. Dies führt aber sofort dazu, dass die UEAF (United Earth Armed Forces) das Schiff übernehmen will und selber in den Kampf führen will. Da dies aber weder auf Nergals Agenda steht noch Yurika die geringste Lust hat, ihr Kommando abzugeben (und dies obwohl der Admiral der UEAF ihr Vater ist), kämpft sich die Nadesico mit List und brachialer Gewalt den Weg zu ihrem ersten Abenteuer frei.

Die Crew ist alles andere als gewöhnlich: Yurika ist zwar eine brilliante Taktikerin, von Schiffs- oder Menschenführung versteht sie aber so gut wie nichts. Ihre Aufmerksamkeit richtet sie in erster Linie auf den offiziell als Schiffskoch eingestellten Akito Tenkawa, mit dem zusammen sie zu glücklicheren Zeiten auf dem Mars aufgewachsen ist. Da Akito aber eigentlich Pilot ist, fungiert er als Aushilfspilot zur Steuerung der Aestivalis genannten Kampfroboter. Obwohl er Krieg verabscheut, übernimmt widerwillig die Rolle des Helden - wenn er sich nicht gerade ein Anime reinzieht. Weiter zählen zur Besatzung: Jun, welcher eigentlich in Yurika verliebt ist (was allerdings niemand bemerkt, Yurika am allerwenigsten) und ansonsten der einzig normale an Bord ist. Auf der Brücke halten Ruri, eine 14-jährige Computerspezialistin, Megumi, Kommunikationsspezialistin, ehemalige Anime Syncronsprecherin (!) und ebenfalls in Akito verliebt, und Haruka, die Steuerfrau, die Fäden in der Hand. Da aber fast alles auf der Nadesico vollautomatisch läuft, haben sie die meiste Zeit kaum etwas zu tun und können sich so ganz anderen Beschäftigungen widmen. Weiter sind drei Aestivalis Pilotinnen unter der Führung von Ryoko (welche als dritte in Akito verliebt ist, was sie als harte Kämpferin aber nie und nimmer zugeben würde), der Buchhalter von Nergal (der meist mit dem Taschenrechner Gewinn und Verlust ausrechnet) und viele andere mit von der Partie.

Martian Successor Nadesico ist in Japan und im Westen ein echter Fan Favorite. Es wird beim Betrachten der Serie schnell klar warum das so ist: Die Serie bietet fast alles, was sich ein Fan wünschen kann. Wie die Beschreibung schon klar aufzeigt, gibt es kein Cliché, das hier nicht fehlen würde: Ein fast unbesiegbares Schiff, gesteuert von Aussenseitern, welches mit seiner Superwaffe (dem Gravity Blast) die Erde rettet nachdem dies die inkompetenten Erdenstreitkräfte nicht geschafft haben, Kampfroboter für den Nahkampf, eine Besatzung, welche weitgehend aus süssen Mädchen besteht welche sich mehrheitlich in den selben Jungen verliebt haben, fiese Ausserirdische und dunkle Machenschaften eines Riesenkonzerns.

Aber das grandiose an Nadesico ist, was es daraus macht. Die Macher schaffen es, ohne die geringsten Probleme zwischen all diesen Themen hin- und her zu springen, mal eine ernsthafte, actionorientierte Folge, mal eine an Ranma 1/2 erinnernde, zum Schreien komische Folge und dann wieder eine sensible, tiefe menschliche Emotionen ansprechende, zu produzieren. Dies gelingt alles, ohne irgendwie ins Lächerliche abzudriften oder konstruiert zu wirken. Das ganze ist gespickt mit Insidergags wie etwa die Anspielungen auf Evangelion (etwa wenn mit den Projektionen der Piloten in den Aestivalis oder der Brücke gespielt wird oder wenn der Nergal Buchhalter seine Brille in der typischen Art von Gendou zurechtrückt) und viele andere Serien. Das beste ist aber eindeutig Gekigangar III, die ganz in der Art der 70er Jahre gemachte Giant Robo Show, die sich die halbe Crew ständig ansieht. Mit dem Anime im Anime entsteht ein Spiel mit den verschiedenen Realitätsebenen welche die wohl witzigste und intelligenteste Auseinandersetzung mit dem Thema Anime überhaupt ist, welche bisher in diesem Medium gemacht wurde.

Auch die Besatzung der Nadesico ist ein Volltreffer. Trotz der grossen Anzahl von Akteuren (es gibt viel mehr, als ich hier aufzählen könnte) verliert man nie die Übersicht, da einem alle aufgrund ihrer Persönlichkeit in kürzester Zeit ans Herz wachsen. So ist etwa Ruri mit ihrem ständigen baka (Idiot) bereits Kult.